Chintz Vorhangstoff – das sollten Sie wissen

Unter Chintz Stoff versteht man einen dünnen, durch eine Veredelungsschicht glänzenden Baumwollstoff in Leinwandbindung. In Indien, wo die Baumwolle ideale Wachstumsbedingungen hatte, webte man schon im vor dem 16. Jahrhundert diese Stoffe und bedruckte sie mit phantasievollen Blumenarrangements und Ornamenten auf hellem Untergrund.

Briten brachten Chintz Stoffe aus Indien nach Europa

Der Siegeszug des Stoffes Chintz in Europa begann im 17. Jahrhundert durch das Wirken der Britischen Ostindien-Kompanie in England. Die schimmernden Gewebe unterschieden sich in Dicke und Färbeverhalten deutlich von der einheimischen Wolle der Inselschafe und das wohlhabende Bürgertum schätzte Kleider aus dem neuen Stoff, die an die farbenprächtigen Gewänder der Adeligen aus Seide erinnerten.

Die mit farbigen Blumenmustern üppig bedruckten Stoffe inspirierten sogar Porzellanhersteller zum so genannten Chintz-Porzellan, das heute noch bei privaten Zusammentreffen des Englischen Königshauses gedeckt wird. In der neuzeitlichen Europäischen Textilherstellung werden neben der klassischen Wachsschicht auch vermehrt moderne Ausrüstungen aus Polymeren angeboten, bei denen eine Polyesterschicht (PES) aufgebracht wird, um Glanz, Farb- und Waschbeständigkeit der Stoffe zu erreichen und zu verbessern.

Chintzstoff schön anzusehen, problematisch zu reinigen

Achten Sie bei der Wahl neben dem Design deshalb auch an die von Ihnen gewünschte Verwendung. Einfache Chintze sind nicht oder nur sehr eingeschränkt waschbar. Sie knittern ähnlich leicht wie Leinen, sind aber durch den Glanz stets elegant und repräsentativ. Sie werden durch die Beschichtung unter Hitze und Druck stabil und schmutz- und staubabweisend. Als Vorhangstoff dämpfen sie das einfallende Licht, wirken durch die Drucke dabei sehr farbenprächtig und setzen florale oder ornamentale Akzente bei ansonsten zurückhaltender Farbgebung im Innenraum von Büro oder Wohnraum.